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Hier ein Blick auf die Burg Falkenstein (Sachsen-Anhalt). Hier haben wir uns am 24. Juli 1999 getraut. Der Falkenstein überm Selketal zählt zu den bekanntesten Burgen nicht nur der Harzlandschaften, obwohl er weder zu den geschichtlichen noch zu den bau- und kunsthistorisch bedeutsamsten gehört. Die Gunst der Umstände hat ihn trotz mancher Veränderungen in seinem mittelalterlichen Erscheinungsbild bewahrt; vor allem aber: der Falkenstein erfüllt jene Erwartungen, die der romantische Harzwanderer an eine "Ritterburg" in waldumrauschter Einsamkeit hegt. Doch schon hier setzt die Täuschung des Augenscheins ein, denn das heutige Landschaftsbild ist erst zum Ende des Mittelalters entstanden. |
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Der Falkenstein
als ein Grafensitz bedurfte selbstverständlich eines tragfähigen
wirtschaftlichen Untergrunds. Auf dem Höhepunkt seiner geschichtlichen
Rolle zwischen 1200 und 1250 umringten ihn im Umkreis von 5 km etwa 30
Ortschaften und 15 Feudalsitze, dazu Kapellen, Wassermühlen, Bergwerke
sowie die Burglehngüter des Falkensteins, die bis auf Meisdorf alle
spätestens im 16. Jh. verschwunden waren.
Als die Herren von der Asseburg die Herrschaft Falkenstein 1437 übernahmen,
verfügten sie über ein dünnbesiedeltes, wirtschaftlich schwaches
Territorium, das sie aufwerten mußten, indem sie drei der eingegangenen
Dörfer unter denselben Namen, doch an anderen Standorten um die Mitte
des 16. Jh. neu begründet haben: Molmerswende, Pansfelde und Wieserode.
Mit dem preußischen Kolonistendorf Neu-Platendorf 1781, dem Gartenhaus
mit dem Baum- und Hopfengarten und dem Rittergute Degenershausen formte sich
erst in jüngerer Zeit jenes Landschaftsbild, in das der Falkenstein
noch heute eingebettet ist |
Copyright Jürgen Blumenschein; Februar 1999 |