T E R M I N 24. Juli 1999,14 Uhr
Gründe |
||
Gut, es mag viele Gründe geben zu Heiraten,
hier sind schon mal einige Argumente:
|
||
Fragen |
||
Von vielen Bekannten bekamen wir profane Fragen gestellt wie: "Warum heiratet Ihr nicht am 09.9.1999?" oder "Warum heiratet Ihr nicht am Sylvester 1999?" |
||
Es stellt sich die Frage, was an diesen Terminen denn besonderes dran ist. | ||
Unter Zuhilfenahme von rudimentärem Basiswissen eines Grundschülers lassen sich folgende mathematischen und physikalischen Gedächtnisstützen leicht finden. (Zuerst verweisen wir auf die Grundlagen) | ||
Aufgrund internationaler Vereinbarungen ist die Sekunde als Zeiteinheit folgendermaßen definiert: | ||
Die Sekunde ist das 9.192.631.770 fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukurniveaus der Grundzustandes des Atoms des Nuklides 133Cs entsprechenden Strahlung. | ||
Unter Zuhilfenahme der Definition einer Sekunde lässt sich schließlich als Differenz zwischen den beiden Tagen 15.5.1999 und 24.7.1999 die Anzahl von 56.391.280.329.888.000 oder 5,63913 * 1016 verschiedenen Energiezuständen eines Cäsiumatoms errechnen. Diese Zahl entspricht genau der Anzahl aller Sandkörner (SiCO3) in sämtlichen Wüsten der Erde.
Darstellung und Verbreitung der gesetzlichen Zeit der
Bundesrepublik Deutschland
Atomsekunde und Atomuhren
Die Atomuhren CS3 und CS4 der PTB |
Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) ist durch das Zeitgesetz
von 1978 damit beauftragt, die für das öffentliche Leben der
Bundesrepublik Deutschland maßgebende Uhrzeit anzugeben. Hierfür
hat die PTB vier hochgenaue primäre Cäsium-Atomuhren, CS1 bis CS4,
gebaut. Sie gehören zu den genausten Uhren der Welt. Die Zeitanzeigen
dieser Uhren weichen innerhalb eines Jahres weniger als eine Millionstel
Sekunde voneinander ab.
Jeder kann die PTB-Zeit nutzen, wenn er den Langwellensender DCF77
empfängt. Dieser Sender in der Nähe von Frankfurt am Main verbreitet
die PTB-Uhrzeit im Dauerbetrieb. Das Zeitgesetz bezeichnet diese Aufgaben
der PTB mit "Darstellung und Verbreitung der gesetzlichen Zeit".
Funkuhren in der ganzen Bundesrepublik lassen sich mit Hilfe der von DCF77
ausgesendeten Zeitsignale genauer als eine Millisekunde in Übereinstimmung
mit der gesetzlichen Zeit halten. Die Zeitangaben der Rundfunk- und
Fersehanstalten sowie die Uhren der Bundesbahn und des Zeitansagedienstes
der Telekom werden von DCF77 gesteuert wie viele Tarif-Schaltuhren der
Energieversorgungsunternehmen, Verkehrsüberwachungsgeräte und
Ampelanlagen. In der Industrie und Wissenschaft werden mit der
Zeitsignalaussendung der PTB komplizierte Prozeßabläufe gesteuert
und überwacht. Auch für den Hausgebrauch kann sich jeder Funkuhren
kaufen.
Die Atomuhren CS1 und CS2 der PTB |
Die Zeiteinheit Sekunde des internationalen Einheitssystems (SI) auf der
Basis einer atomaren Schwingung des Cäsiums 133 wurde im Jahre 1967
definiert. Dies führte folgerichtig zur Festlegung einer weltweiten
anerkannten Atomskala, die sich auf die Sekunde in Meereshöhe und den
Nullmerian bezieht. Diese Atomzeitskala löste "Greenwich Mean Time"
genannt - ab. Die jetzt gültige Zeitskala heißt "Universal Time
Coordinarted" (Koordinierte Weltzeit (UTC). Schaltsekunde, die durchschnittlich
einmal jährlich in die UTC-Skala eingefügt werden, bewirken, daß
UTC nie mehr als eine Sekunde von der alten, durch Stand der Sonne gegebenen
Zeit abweichen.
Die gesetzliche Zeit der Bundesrepublik ist entweder die mitteleuropäische
Zeit MEZ oder die mitteleuropäische Sommerzeit MESZ. Ob MESZ
eingeführt wird, bestimmt eine Verordnung der Bundesregierung im
voraus.
Zwischen UTC und MEZ bzw. MESZ gilt:
MEZ = UTC + 1h
MESZ = UTC + 2h.
Aufgrund internationaler Vereinbarungen ist die Sekunde als Zeiteinheit
folgendermaßen definiert:
Die Sekunde ist das 9.192.631.770 fache der Periodendauer der dem
Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukurniveaus der Grundzustandes
des Atoms des Nuklides 133Cs entsprechenden Strahlung.
Die Realisierung der Zeiteinheit nach dieser Definition erfolgt mit
Cäsium-Atomuhren, die industriell gefertigt oder für höchste
Genauigkeitsansprüche von Forschungslaboratorien gebaut und betrieben
werden. Weltweit gibt es von letzteren nur etwa zehn Exemplare.
Atomuhren arbeiten nach folgenden Prinzip: Atome bekommen in verschiedenen
Energiezuständen vor, von denen zwei mit dem Symbol (+) und (-)
gekennzeichnet werden. Der Übergang eines Atoms vom (+) in die (-) Zustand
kann erzwungen werden und ist mit der Aussendung einer elektronischen Strahlung
einer charakteristischen Frequenz verbunden. Im Fall des Cäsium-Atoms
hat diese Frequenz, fCs, einen Wert von 9.192.631.770 Hz, was
einer Schwingungsdauer von (1 / 9.192.631.770 ) Sekunden entspricht. Nach
den Gesetzen der Atomphysik ist fCs mit der Energiedifferenz zwischen
den Zuständen (+) und (-) verknüpft. Insbesondere beim
Cäsium-Atom ist fCs weitaus besser zeitlich konstant als
z.B. die Schwingungsdauer eines Pendels, die Schwingfreuquenz eines Quarzes
oder die Periodendauer der Erdrotation.
In der Vakuumkammer einer Atomuhr werden Cäsium-Atome verdampft. Der
hinter dem Ofen angeordnete Magnet lenkt die Atome so ab, daß nur Atome
im (+) Zustand in den Hohlraumkammer gelangen. Hier werden die Atome durch
Bestrahlung mit einem magnetischen Mikrowellenfeld gezwungen, in den (-)
Zustand überzugehen. Durch den zweiten Magneten werden dann nur die
Atome, die eine Zustandsänderung von (+) nach (-) erfahren haben, auf
den Auffänger gelenkt. Die Anzahl der Atome im Auffänger ist am
größten, wenn die Frequenz des magnetischen Mikrowellen-Oszillator
Q auf der Frequenz fCs gehalten werden. Durch Abzählen von
9.192.631.770 Periodendauern gewinnt man aus dem Oszillatorsignal das
Zeitintervall einer Sekunde.
Schema einer Atomuhr: | ||||
O | Atomstrahlofen | Q | Bestrahlungsquelle | |
---|---|---|---|---|
M | Sortiermagnet | A | Auffänger | |
H | Hohlraumresonator | R | Regler | |
Horizontalschnitt durch das primäre Zeit- und Frequenznormal CS2 der PTB | |||
O | Cäsiumstrahl-Ofen | S | Sortiermagnet |
---|---|---|---|
V | Vakuumrezipient | M | Mumetall-Abschirmungen |
H | Hohlraumresonator | W | Strahlwechsel-Vorrichtung |
C | Spule zur Erzeugung eines homogenen Magnetfeldes (C-Feld) | A | Auffänger |